Metaphor Analysis with MAXQDA

In this guide, I show how Metaphors can be isolated from a text in MAXQDA for further analysis. (This guide is in German)

In dieser Kurzanleitung wird gezeigt, wie Metaphern in MAXqda aus einem Text isoliert werden können. Die zugrundeliegende Methode (ausführlich: Kruse/Biesel/Schmieder 2011) baut auf Rudolf Schmitts (1997; 2003) Vorschlägen zur handwerklich-analytischen Umsetzung des Metaphernkonzepts von Lakoff/Johnson (2003) auf. Eine sehr anschauliche Umsetzung mit MAXqda wurde bereits von Marsch (2007, Link) vorgestellt, welche allerdings ein zentrales Element – die Textfragmentierung – außenvor lässt.

Es handelt sich bei dieser Anleitung nicht um eine Methode, sondern um die Beschreibung einer möglichen Umsetzung einer Methode – um die Vorstellung einer Funktionalisierung des Programms. Die methodologischen Grundüberlegungen finden Sie in Kruse/Schmieder/Biesel 2011).

Schritt 1: Fragmentieren und sammeln

Im ersten Schritt werden die Metaphern identifiziert und per drag & drop in einen eigens erstellten Sammel-Code („MetaphernSAMMLUNG”) gezogen. Der Text soll in diesem ersten Schritt fragmentiert werden, damit der metaphorische Gehalt der Textteile bei einem zweiten Lesedurchgang besser in den Vordergrund rückt (Schmitt 2003: 19). Dies wird erreicht, indem der Edit-Modus von MAXqda aktiviert und die Textfarbe der markierten Textteile auf „weiß“ umgestellt wird.
Generell gilt: Erhöhte Vorsicht, wenn der Edit-Modus aktiviert ist! Der Text ist nun „verletzlicher“, da Textteile versehentlich gelöscht und Absätze eingefügt werden können. Nach diesem Schritt sollte der Edit-Modus daher wieder deaktiviert werden.

Schritt 2: Kategorisieren

Im zweiten Schritt werden die Metaphern einzelnen Metaphernkategorien zugeordnet (ausführliche Identifikationsregeln siehe Kruse/Biesel/Schmieder 2011). Hierzu werden zunächst der bearbeitete Text (oder die bearbeiteten Texte) sowie der Sammel-Code aktiviert. In der Liste der Codings (das Fenster rechts unten) erscheinen nun die Textstellen – sie sind ebenfalls „unsichtbar“, da sie die Textstellen im Dokument repräsentieren. Ein Linksklick auf die Karteikarte neben den Textstellen markiert die Metapher jedoch und macht sie dadurch sichtbar – außerdem springt MAXqda automatisch die entsprechende Textstelle im Dokumenten-Browser an. Hierdurch wird der verfremdende Effekt der Fragmentierung abgefedert, und die Textstellen sind für diesen Arbeitsschritt sowohl isoliert als auch eingebettet sichtbar.


Die Textstellen können einer Unterkategorie zugeordet werden, indem die Karteikarte neben der Textstelle mit der linken Maustaste festgehalten und in die Unterkategorie gezogen wird. Mit einem Rechtsklick auf die Karteikarte kann die zugeordnete Metapher dann aus dem provisorischen Sammelcode gelöscht werden. Falls dies nicht gewünscht ist, kann der Textstelle (ebenfalls durch Rechtsklick auf die Karteikarte) auch ein Gewicht zugewiesen werden, das anzeigt, dass die Stelle bereits einer Unterkategorie zugeordnet wurde. Mit einem Rechtsklick auf die Fläche zwischen den Karteikarten können die Textteile dann nach Gewicht sortiert werden. So kann ebenfalls schnell erkannt werden, welche Metaphern noch der Zuordnung bedürfen.

Falls die Metaphern nicht aus dem Sammel-Code gelöscht werden sollen, der Sammel-Code aber vorübergehend für die weitere Arbeit nicht relevant ist, kann die Anzeige der mit dem Sammel-Code „codierten“ Textstellen im Dokument-Browser ausgestellt werden:

Schritt 3: Archivieren und defragmentieren

Im dritten Schritt wird der fragmentierte Text in einem gesonderten Dokument per copy & paste archiviert. Nachdem dies geschehen ist, kann der Edit-Modus wieder aktiviert werden, und dem Text wird die ursprüngliche Farbe zugweisen.
Der Text kann nun je nach Analyseansatz weiter markiert („codiert“) und modifiziert werden. Die eigentliche Analyse der Metaphern kann in Code-Memos festgehalten werden.

Literatur

Kruse, Jan / Biesel, Kai / Schmieder, Christian (2011): Metaphernanalyse. Ein rekonstruktiver Ansatz. Wiesbaden: VS. (Reihe “Qualitative Sozialforschung”, herausgegeben von Ralf Bohnsack,  Uwe Flick, Christian Lüders & Jo Reichertz).
Lakoff, George / Johnson, Mark (2003): Leben in Metaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern, 3. Aufl. Heidelberg: Auer Systeme.
Marsch, Sabine (2007): Metaphern des Lehrens und Lernens - Metaphernanalyse mit MAXQDA. In: Udo Kuckartz (Hg.): CAQD 2007: Computergestützte Analyse Qualitativer Daten. MAXQDA Anwenderkonferenz. Philipps-Universität Marburg 7. bis 9. März 2007, S. 34 – 43. Online verfügbar: http://www.caqd.de/attachments/028_band2007.pdf [Zugriff: 07/2010].
Schmitt, Rudolf (1997): Metaphernanalyse als sozialwissenschaftliche Methode. Mit einigen Bemerkungen zur theoretischen "Fundierung" psychosozialen Handelns. In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Nr. 1/1997, Frankfurt, S. 57 - 86. Online verfügbar: http://www.hs-zigr.de/~schmitt/aufsatz/kritmeth.htm [Zugriff: Juli 2010].
Schmitt, Rudolf (2003, Mai): Methode und Subjektivität in der systematischen Metaphernanalyse [54 Absätze]. In: Forum Qualitative Sozialforschung, Nr 4/2. Online verfügbar: http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/714/1546 [Zugriff: 07/2010].